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28
Feb
2017

RatSWD veröffentlicht Empfehlungen zur Weiterentwicklung deutscher Surveys

Der RatSWD hat aktuelle Empfehlungen für die nachhaltige Nutzung und zukünftige Gestaltung der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Survey-Landschaft in Deutschland veröffentlicht. Sie adressieren, wie die Potenziale von wissenschaftlichen Surveys ausgeschöpft, die Rahmenbedingungen verbessert und Qualitätsstandards gesichert werden.
Die Empfehlungen des RatSWD richten sich sowohl an Studienleitungen, an Forschungsfördernden, aber auch an die Wissenschaftspolitik.

Große wiederkehrende Surveys sind eine wichtige Forschungsdateninfrastruktur für die Grundlagenforschung und für anwendungsorientierte Analysen in vielen Fachdisziplinen der Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Die Datennutzung hat sich in verschiedener Hinsicht weiterentwickelt: Die Sekundärnutzung bereits erhobener Daten hat disziplinübergreifend zugenommen; Daten aus Survey-Studien werden zunehmend für Replikationsanalysen verwendet und in letzter Zeit werden Survey-Daten immer häufiger durch Verknüpfung mit Daten aus anderen, etwa administrativen Quellen angereichert. Außerdem öffnen sich die Studien teilweise für Fragestellungen, die von Externen, d. h. (potentiellen) Nutzerinnen und Nutzern, herangetragen werden.

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) unterstützt diese Entwicklungen und unterbreitet Empfehlungen zur stärkeren Verbreitung von Sekundärdatennutzung, zur Erleichterung von Replikationen und Datenverknüpfungen sowie zur weiteren Öffnung von bestehenden Surveys für von außen herangetragene Fragestellungen.

Die Empfehlungen beschäftigen sich spezifisch auch mit den Herausforderungen bestehender Surveys in den Bereichen Finanzierung, Planbarkeit und Weiterführung, Datenschutz, Zugang zu Registerinformationen und Personalförderung. Damit greifen sie Desiderate auf, die von den Studienleitungen unterschiedlicher Surveys im Rahmen einer Befragung an den RatSWD herangetragen wurden.

Zusätzlich werden Empfehlungen ausgesprochen, die der Sicherung der Datenqualität dienen. Diese beziehen sich auf den Umgang mit der Stichprobenselektivität im Rahmen niedriger Teilnahmebereitschaft bei Surveys, auf die deutsche Landschaft der Erhebungsinstitute sowie auf die methodische Survey-Forschung.

Zur Vorbereitung der Empfehlungen wurde eine Übersicht über große, wiederkehrende Surveys in Deutschland zusammengestellt. Eine Umfrage unter den Programmen ergab anschließend klare Problemfelder, die die Sicherung hoher Qualitätsstandards und die Aussagekraft der Panelstudien betreffen. Die Übersicht sowie Steckbriefe der einzelnen Surveys sind den Empfehlungen angefügt und beschreiben die Vielfalt der Survey-Landschaft in Deutschland.

Die Publikation kann gedruckt über die Geschäftsstelle sowie elektronisch über die Webseite des RatSWD bezogen werden.